Lactalis schließt Produktionsstandort wegen Milchmangel

Der französische Molkereikonzern Lactalis wird sein Milchwerk in Rockhampton im australischen Bundestaat Queensland Ende Februar schließen; 47 Mitarbeiter werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Wie das Unternehmen am 5. Februar mitteilte, ist dafür die rückläufige Milchproduktion verantwortlich. „Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, aber das Werk ist seit einigen Jahren nicht mehr voll ausgelastet und nur an drei bis vier Tagen pro Woche mit zusätzlicher Rohstoffanlieferung aus anderen Regionen in Betrieb“, hieß es in einer Mitteilung. Die Milch der Erzeuger soll weiter angenommen und an die Fabriken in Nambour und Brisbane umgeleitet werden. Lactalis kündigte außerdem an, im Laufe dieses Jahres auch die Joghurterzeugung in seinem Werk in South Brisbane zurückzufahren und die Produktion auf andere Lactalis-Standorte in Victoria und Tasmanien zu verlagern. Derzeit gebe es in Queensland nicht genügend Milch von den Farmern, um dort die Joghurtherstellung voll aufrecht zu erhalten, erläuterte die Molkerei. Die australische Milcherzeugung ist 2018/19 gegenüber der Vorsaison um 5,7 % auf 8,8 Mrd l gefallen; das war der niedrigste Stand seit mehr als 20 Jahren. Nahezu doppelt so stark, nämlich um 10,2 % auf 358 Mio l, ging in diesem Zeitraum die Milcherzeugung in Queensland zurück. In den ersten fünf Monaten der neuen Saison 2019/20 hat sich die Lage noch verschlimmert, denn von Juli bis November 2019 blieb die in Queensland erzeugte Milchmenge um 14,7 % unter dem Niveau der Vorjahresperiode, im ganzen Land um 5,3 %. Die anhaltende Trockenheit, der Futter- und Wassermangel sowie zuletzt die Buschbrände, aber auch unzureichende Milchpreise machen den Milchviehhaltern in vielen Landesteilen zu schaffen. Die Folge sind nun nicht nur in Queensland vermehrte Werksschließungen bei Molkereien oder deren Übernahme durch ausländische Investoren. (AgE)

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